Finn und der Weg zum Himmel

„Finn und der Weg zum Himmel“, Roman, 130 Seiten, erhältlich als eBook und Taschenbuch

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Finn und der Weg zum Himmel - Steffen Weinert

Kurzbeschreibung „Finn und der Weg zum Himmel“

»Intelligent ist, wer weiß, dass er dumm ist!«

Finn ist 26, hat aber den Intellekt und das Gemüt eines 9-jährigen. Als sein Vater stirbt, steht er plötzlich vor einer großen Herausforderung: Was tun ohne Papa?

Kurz nach der Beerdigung erübrigt sich diese Frage für Finn allerdings auch schon wieder, denn er stellt bei sich die gleichen Symptome fest, die auch sein Vater hatte, und ist somit der felsenfesten Überzeugung, dass auch sein Tod kurz bevorsteht. Ganz zum Missfallen seiner Mutter.

Eine Komödie über das Leben und Sterben und die Frage, ob drei gute Taten reichen, um in den Himmel zu kommen.

 

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Leseprobe „Finn und der Weg zum Himmel“

Dies ist die Geschichte von Finn Mulzer, 26, Beruf Schreiner. So wie sein Papa und seine
Mama. Seine Hobbys sind Visitenkarten sam­meln und Malen, seine Lieblingsfarbe Hellblau,
sein Lieblingsessen Erdbeereis, sein Lieblings­tier Pinguin und seine Lieblingszahl 69. Weil
er 1,69 Meter groß ist, 69 Kilo schwer und sein IQ 69 ist.
Zu wenig, sagt Dr. Brunner, der Arzt im Dorf. Vollkommen ausreichend, sagt Finns Papa.
Und sein bester Freund Ludwig sagt, soviel hätte er auch gerne.
Finn selbst sagt: »Intelligent ist, wer weiß, dass er dumm ist!«
Und damit hat er wahrscheinlich auch recht.
69! Soviel haben Kinder mit neun. Finn bleibt also sein Leben lang ein Kind. Das ist schön
und auch praktisch, denn dadurch muss er sich um nix kümmern. Das macht alles sein Papa.
Geburtstagskerzen ausblasen, verarzten, Spiel­zeug reparieren und an den Regenschirm den­ken.
Finns Papa ist sowieso der Allerbeste. Ein Le­ben ohne ihn kann sich Finn gar nicht vorstel­len.
Er wäre völlig aufgeschmissen. Und da fan­gen die Probleme auch schon an.
Finn und Ludwig arbeiten in einer Behinder­tenwerkstatt und das macht ihnen großen Spaß.
Ludwig ist für die groben Arbeiten zu­ständig, wie zum Beispiel mit dem Hammer Holzstifte
in ein Stück Holz dreschen, Finn hingegen schleift gerne Oberflächen glatt. An die großen
Maschinen dürfen sie beide nicht, das machen die Betreuer, und Ludwig und Finn sind
damit auch durchaus einverstanden, denn schließlich wollen sie ihre Finger noch eine Weile
behalten.
Nach der Arbeit werden sie immer von einem Bus nach Hause gefahren und zwar mit einem
ganz besonderen Bus, einem Behindertenbus nämlich, in den man hinten Rollstühle hinein
laden kann und der so grün ist, wie die Wiesen in ihrem Tal.
Ludwig und Finn wohnen im selben Dorf und deswegen steigen sie auch immer zusammen
aus. Bei der Telefonzelle vor der Wirtschaft. Und dann winken sie den Anderen immer noch
zu, wenn der Bus weiterfährt. Der Moni zum Beispiel, denn die wohnt noch mindestens zwei
Dörfer weiter, glauben Finn und Ludwig, genau wissen sie es aber nicht, denn sie sind noch
nie mitgefahren. Sie steigen immer da aus, wo sie wohnen. So auch heute.
Doch als Finn und Ludwig so dastehen und den Anderen zum Abschied winken, rollt plötzlich
ein Böller mit einer brennenden Zündschnur zwischen ihre Füße. Finn und Ludwig sind mental
ja, wie schon gesagt, nicht die Allerschnellsten und so überlegen sie erst­mal, was das zu bedeuten
hat. Erst blicken sie sich gegenseitig an, dann den Böller, dann wie­der sich und dann zerreißt es
das Ding plötz­lich mit einem lauten Knall. BÄNG!
Ludwig und Finn erschrecken so sehr, dass sie direkt einen Satz zurückspringen, also jetzt nicht
so einen Wort-Satz, sondern einen Sprung-Satz und dann hören sie plötzlich auch noch Gekicher
hinter sich. Sie drehen sich um und sehen die dorfbekannte Hannah, ein Tee­nager-Mädchen,
hinter der Telefonzelle stehen und sie auslachen.
Ludwig und Finn blicken Hannah grimmig an, denn sie wissen ganz genau, dass sie es war mit
dem Böller. Es ist schließlich nicht das ers­te Mal, dass sie von ihr terrorisiert werden.
»Das sag ich meinem Papa!«, ruft Finn wü­tend, »der macht Hackepeter aus dir!«
»Und aus Hackepeter wird Kacke später!«, weiß Ludwig.
»Ihr seid so eklig, ihr Behindis«, sagt Hannah und verzieht dabei das Gesicht.
»Ist ja wohl gar nicht wahr«, ruft Finn em­pört.
Und bevor Hannah mit einer weiteren Belei­digung antworten kann, kommt plötzlich ein Traktor
angefahren und alle drehen sich um.
Auf dem Traktor sitzt Hannahs Vater Boni­faz. Er hält an und schaut Ludwig und Finn böse an.
Dann dreht er sich zu Hannah um, die jetzt ziemlich kleinlaut ist, denn der Bonifaz kann ganz
schön laut und grob sein. Das hat zumindest Finns Mama erzählt.
»Steig auf«, motzt Bonifaz seine Tochter an.
»Wieso? Was willst du?«, fragt Hannah trot­zig.
»Steig auf, hab ich gesagt«, wiederholt Boni­faz seinen Befehl noch mal mit deutlich mehr Druck.
Hannah macht schließlich, was er von ihr will, aber bestimmt nicht gerne. Dann fahren die beiden
mit dem Traktor weg und Finn und Ludwig schauen ihnen hinterher. Auch wenn Hannah die beiden
immer ärgert, machen sie sich jetzt schon ein bisschen Sorgen um sie.

Als Finn zu Hause ist, hat er diese Sorgen aber schon wieder vergessen, denn er hört klas­sische
Musik von hinter dem Haus und das verwundert ihn dann doch sehr. Bei den Mul­zers läuft
nämlich fast nie klassische Musik und wenn dann nicht im Garten.
Familie Mulzer wohnt in einem kleinen, alten Haus mit niedrigen Decken. Finns Eltern ha­ben
das Haus selbst renoviert, denn es war schon sehr kaputt als sie es gekauft haben. Aber jetzt ist
es sehr schön und hat auch einen großen Garten mit vielen Blumen und Bäu­men.
Finn geht ums Haus herum, um zu sehen, wo die Musik herkommt und als er hinten im Gar­ten
angekommen ist, sieht er da plötzlich sei­nen Vater Georg ausgestreckt im hohen Gras liegen
und nach oben starren. Neben ihm steht ein alter CD-Player, aus dem die klassische Musik
kommt. Finn schleicht sich vorsichtig an, sein Papa bemerkt ihn aber trotzdem und macht
die Musik etwas leiser.
»Was machst du denn da?«, fragt Finn ver­wundert.
»Liegen«, sagt Georg knapp.
»Aha. Und bist du wieder gesund?«, will Finn wissen, denn sein Vater war heute zu einer
Un­tersuchung im Krankenhaus, weil er immer ein Stechen an der Seite hat und das wollte
er mal »abklären« lassen, wie Finns Mama immer sagt.
»Leg dich mal zu mir«, sagt Finns Papa schließlich und presst danach die Lippen zu­sammen.
Finn macht das und dann liegen sie eine Weile nebeneinander im Gras und blicken gemeinsam
nach oben zu den Wolken.
»Aus der Wolke quillt der Segen. Strömt der Regen. Aus der Wolke ohne Wahl, zuckt der Strahl,«,
sagt Georg und Finn blickt ihn darauf­hin ratlos an: »Hä?«
»Die Glocke von Schiller«, erklärt Georg, »musste ich mal auswendig lernen. Keine Ah­nung,
warum mir das jetzt einfällt.«
Finns Papa blickt wieder nach oben und at­met dann tief durch.
»Falls ich irgendwann mal nicht mehr da bin, Finn«, sagt er und muss schlucken, »dann musst
du mir versprechen, dass du nicht allzu traurig bist, dass du gut auf dich aufpasst und dass du
Mama hilfst, wenn sie dich braucht, ja? Und dass du alles dafür tust, damit du glück­lich bist.
Versprichst du mir das?«
Finn versteht nicht, warum sein Vater das jetzt sagt und bekommt langsam ein bisschen Angst.
»Wo gehst du denn hin?«, fragt er schließlich.
Georg zeigt mit dem Finger nach oben.
»Ins Weltall?«, fragt Finn begeistert und die Angst ist wie weggeblasen.
»Fast«, sagt Georg und es sieht so aus, als würde er eine Träne unterdrücken, »wenn ich
Glück habe, komme ich in den Himmel.«
»Ich will aber nicht, dass du gehst«, sagt Finn flehend.
»Ich auch nicht«, erwidert Georg gepresst, »ich auch nicht.«
Dann drückt er Finn ganz fest an sich und plötzlich fließen ihm die Tränen in Strömen
über’s Gesicht.

 

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